Homeschooling: Mathe im Livestream, Goethes Gretchen als Gif

"Homeschooling in Corona-Zeiten kann mehr sein als via Mail übermittelte Hausaufgaben. Was lassen sich Lehrer einfallen für die Kids? Ein Überblick über die besten Ideen.
Bruchstriche ziehen am Küchentisch, Lateinvokabeln pauken mit Mama nebendran, die aus dem Homeoffice Videokonferenzen in Dauerschleife abhält, englische Grammatik lernen auf dem Sofa: Es hat gedauert, bis sich alle Bundesländer dazu entschlossen haben, aber nun ist es so weit. Um der weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, bleiben die Tore der rund 32.500 allgemeinbildenden Schulen in Deutschland nun erst einmal geschlossen.

Doch auch wenn viele Schüler und Schülerinnen sich vielleicht im Ferienmodus wähnen: Aufgehoben ist die Bildungspflicht nicht, so hat es die Kultusministerkonferenz beschlossen. Die kommenden Wochen sind also keine verlängerten Ferien, sondern Unterrichtszeit, die zu Hause stattfinden soll. Was aber gibt es für Möglichkeiten, die Kinder und Jugendlichen fernab der Schule mit Unterrichtsmaterial zu versorgen? Wie lässt sich die Motivation aufrechterhalten? Es gibt wenig klare Vorgaben, wie das funktionieren kann - und so bleibt den Lehrern und Lehrerinnen derzeit oft nichts anderes übrig, als zu improvisieren.
Und es zeigt sich: Not macht erfinderisch. Wir haben uns umgehört und stellen ein paar Ideen vor - ein kleines Best-of-Homeschooling 1.0 gewissermaßen.

Schule im Netz: Sogar der Sportunterricht findet statt
Für die 753 Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums im brandenburgischen Hohen Neuendorf gilt ihr bisheriger Stundenplan auch weiterhin, wenn ab Mittwoch die Schulen in dem ostdeutschen Bundesland schließen. Wenn also im Stundenplan donnerstags in der ersten Stunde Mathe steht, dann haben die Schüler in der ersten Stunde Mathe - nur eben im Kinderzimmer. »Wir haben im Grunde unsere komplette Schule digitalisiert«, sagt Schulleiter Thomas Meinecke. Was bedeutet: Morgens loggen sich alle auf einer Plattform im Internet ein, die Anwesenheit wird kontrolliert. Und dann beginnt der Schulunterricht - wie immer, nur live im Internet.

Wenn der Lehrer oder die Lehrerin zum Beispiel Aufgaben stellt, die die Schüler bearbeiten sollen, kann er live kommentieren, was sie schreiben. Im Klassenchat können alle miteinander kommunizieren - entweder schriftlich oder per Videokonferenz. Ist die Schulstunde vorbei, beginnt die nächste. Sogar der Sportunterricht findet statt, die Schülerinnen und Schüler sollen dann etwa spazieren gehen - mit Schrittzähler auf dem Handy. Oder sie machen Übungen im Wohnzimmer. Schulleiter Meinecke unterrichtet selbst auch Sport, in seiner Klasse steht zurzeit Akrobatik auf dem Programm. »Ich bringe ihnen jonglieren bei, das geht wunderbar von zu Hause aus. Die Schüler können mir dann einfach Videos schicken...«"

Zum Artikel auf ZEIT ONLINE.de


Welche EDU-Kanäle bzw. EDU-Angebote können Sie noch empfehlen?
Schicken Sie bitte eine E-Mail an das EDU-Team Köln - unter DEC@stadt-koeln.de
Wir erweitern unsere Sammlung kontinuierlich.
Zu unserer Lernmaterial-Sammlung.