Brockhaus-Deal – digitale Bildung vs. Lebensrealität in Deutschland
Digitale Bildung wurde in Deutschland lange vernachlässigt. In der Corona-Krise soll sich das ändern, doch die Politik schafft neue Probleme, findet Julia Reda.
Digitale Bildung wurde in Deutschland lange vernachlässigt. In der Corona-Krise soll sich das ändern, doch die Politik schafft neue Probleme, findet Julia Reda.
Die Berufskollegs im Kreis Höxter an den Standorten Höxter, Warburg und Brakel sind seit vier Wochen Teil eines landesweiten Schulversuchs. Als Regionales Bildungszentrum sollen sie die Themen Digitalisierung und Lebenslanges Lernen stärker in den Fokus rücken. Das Ziel: Berufliche Bildung auch auf dem Land zukunftssicher machen.
Nur mit Empathie lassen sich Schüler erreichen und Inhalte vermitteln. Das ist im Digitalen jedoch schwierig. Schüler können leicht abtauchen und bleiben vereinsamt zurück. Der Leipziger Lehrer Jens-Uwe Jopp erklärt im Interview mit MDR SACHSEN, wo die Klippen des digitalen Unterrichts und Schulalltags liegen.
Die Pandemie verändert unseren Alltag jetzt seit einem knappen Jahr. Der Schulunterricht erfolgt in weiten Teilen »digital«, so wird das jedenfalls genannt. Die Wahrheit ist viel schlimmer.
»Es läuft erstaunlich reibungslos«, das stellt der Leiter der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel, Matthias Kleiner, fest. Bis Ende Januar, also bis zum Halbjahresende gilt an den Gymnasien Szenario C, was vollständiges Distanzlernen bedeutet. Ausnahme ist der 13. Jahrgang.
An der Dasseler Paul-Gerhardt-Schule ist es ruhig, nur der komplette 13. Jahrgang mit den rund 70 Schülern ist in der Schule. Große Kurse werden auf zwei Räume verteilt. Kleine Kurse werden normal unterrichtet.
Dr. Michael Lagers stellt seinen Fuß neben den Abdruck einer doppelt so großen Pranke in die Kamera: »Könnt ihr euch vorstellen, zu welchem Tier diese Spuren gehören?« Die Kinder äußern nacheinander einige Vermutungen, bevor ein paar riesige Reißzähne den Bildschirm ausfüllen. »Das ist unser Höhlenbär«, erklärt der Museumsmitarbeiter und sorgt damit für Erstaunen bei den jungen digitalen Besucherinnen und Besuchern.
Schnelles Internet und Tablets alleine verbessern den Unterricht nicht. Digitale Medien beim Lernen sind nur so gut, wie die pädagogischen Konzepte der Lehrenden, die sie einsetzen.
Der Forderung, die Schulen digitaler zu machen, hat die Corona-Pandemie ordentlich Nachdruck verliehen. Wochenlange Schulschließungen im Frühling, Klassen in Quarantäne und die Gefahr, das Virus im Klassenzimmer weiter zu verbreiten, sorgen dafür, dass die Schüler inzwischen Unterricht auf Distanz erleben. Die Lehrer haben dann die Aufgabe, die Kinder und Jugendliche mit ausreichend Material zu versorgen.
"Die Kina-Reporter Hannah, Lana, Johanna und Lukas wollen wissen, wie Schule zu Hause gelingen kann. Das Küstengymnasium in Neustadt gilt als Musterschule fürs digitale Lernen.
Computerführer- scheine, Lernplattformen und digitale Medien waren für viele Schulen in der Corona-Krise neu.
Wir diskutieren über den digitalen Bildungs-Pakt: Daniel Jung, der »Rockstar der Mathematik« (FAZ) kritisiert die Politik und fordert eine digitale Lern-Revolution. Computer in den Schulen reichen nicht, auf die Pädagogen kommt es an – und auf die Pädagogik!