Brockhaus-Deal – digitale Bildung vs. Lebensrealität in Deutschland
Digitale Bildung wurde in Deutschland lange vernachlässigt. In der Corona-Krise soll sich das ändern, doch die Politik schafft neue Probleme, findet Julia Reda.
Digitale Bildung wurde in Deutschland lange vernachlässigt. In der Corona-Krise soll sich das ändern, doch die Politik schafft neue Probleme, findet Julia Reda.
Die Digitalisierung ist aus dem Leben von Schüler*innen und Lehrer*innen nicht mehr wegzudenken, denn neue Technologien verändern die Berufswelt und schaffen ungewohnte Anforderungen. Um auf diese Anforderungen optimal vorzubereiten, findet auch dieses Jahr wieder das MINT-EC-Digitalforum statt. Diesmal am 26. Februar, virtuell und unter dem Motto »VUCA – meine digitale Zukunft und Ich«.
Menschen aller Altersgruppen und jeder Vorbildung die Möglichkeit geben, sich digital weiterzubilden: Zu diesem Zweck haben die Kanzlerin und die Bundesbildungsministerin die »Initiative Digitale Bildung« gestartet. Bei einer Online-Auftaktveranstaltung betonte Merkel, alle bräuchten eine Vorstellung davon, welche Bedeutung Daten hätten.
Zehn weitere Bundesländer öffnen Kitas und Grundschulen für den Präsenzunterricht. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek begrüßt dies, mahnt aber zur Vorsicht.
Kinder und Jugendliche in Flüchtlingsunterkünften leiden besonders unter der Pandemie. Nur die Hälfte von ihnen kann am Homeschooling teilnehmen.
Die Corona-Pandemie bremst die Integration. Besonders Flüchtlingskinder drohen den Anschluss zu verlieren: Ihnen fehlen in Gemeinschaftsunterkünften die technische Ausrüstung und ausreichend Platz zum Lernen.
Stabil im Betrieb, einfach in der Bedienung: Viele Schulen setzen im Lockdown auf Microsoft Teams. Aber was ist wichtiger, reibungsloser Fernunterricht oder Datenschutz?
Lehrerinnen und Lehrer geben ihrem Studium für die Vorbereitung auf digitalen Unterricht im »Schul-Check« des »Kölner Stadt-Anzeiger« nur die Note »mangelhaft«. Was ist so schlecht an der Ausbildung von Lehramtsstudierenden? Wer trägt dafür die Verantwortung? Und vor allem: Was muss sich jetzt dringend ändern?...
Nach Monaten im Lockdown sind die Lernlücken riesig, sagt Schulleiter Haris Kondza. Nicht nur Schüler würden abgehängt, sondern ganze Familien.
Dass Grundschulen in NRW am 22. Februar wieder öffnen dürfen, sei eine gute Nachricht, sagt Haris Kondza, Leiter der Regenbogenschule Duisburg-Marxloh. Sie könnten die Kinder so wieder besser erreichen. Der digitale Unterricht funktioniert an seiner Schule kaum, aber das ist längst nicht das einzige Problem.
In vielen Bundesländern brechen im Fernunterricht Schulclouds zusammen, die auf der Software Moodle basieren. Für Massenanstürme ist sie nicht gemacht. Muss sie das sein?
Die Pandemie verändert unseren Alltag jetzt seit einem knappen Jahr. Der Schulunterricht erfolgt in weiten Teilen »digital«, so wird das jedenfalls genannt. Die Wahrheit ist viel schlimmer.