Neue Studie untersucht Umgang der Schulen mit Covid-19-Pandemie in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Trinationale Längsschnittstudie »S-CLEVER« erforscht, wie Schulen die Herausforderungen der Coronakrise bewältigen.
Die Covid-19-Pandemie hat das Bildungs- und Schulsystem im Frühjahr 2020 vor große Herausforderungen gestellt. Betroffen war der Kern von Schule und Unterricht, nämlich die Vermittlung von Wissen und die Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler, aber auch die Schule als ein Lebensort der Begegnung, der Sozialisation, der Integration und der Persönlichkeitsentwicklung. Eine neue Studie untersucht derzeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Erfahrungen der Schulen mit dieser außergewöhnlichen Situation. Dabei liegt der Fokus auf den Handlungsstrategien zum Umgang mit den Herausforderungen sowie deren Veränderung über die Zeit. »Uns interessiert insbesondere, wie die Schulen auf diese neue, schwierige Situation reagiert haben und weiterhin reagieren. Welche Impulse entstehen aus der Krise für die Entwicklung der Schulen und welche Wirkung hat die Krise auf die Schule und die Schülerinnen und Schüler?«, so die Fragen nach den Worten von Prof. Dr. Tobias Feldhoff, der an der Johannes Gutenberg-Universität Manz (JGU) die Studie »S-CLEVER – Schulentwicklung vor neuen Herausforderungen« leitet.
S-CLEVER-Studie untersucht Situation während Lockdown im Frühjahr 2020 und im aktuellen Schuljahr
Die Schulen waren während des ersten Lockdowns infolge der Coronakrise in einer äußerst schwierigen Lage. Besondere Herausforderungen waren unter anderem die teils fehlenden Kompetenzen von Lehrpersonen sowie von Schülerinnen und Schülern bei der Nutzung digitaler Plattformen, fehlende Ressourcen, die Bereitstellung lernförderlicher Unterlagen »auf Distanz«, unterstützende Feedbackmöglichkeiten an Schülerinnen und Schüler sowie die Kommunikation mit ihnen und ihren Eltern im Fernunterricht.
Wie genau die Schulen mit den diversen Schwierigkeiten umgegangen sind und wie sich die Situation im derzeit laufenden Schuljahr darstellt, wird bei Schulleiterinnen und Schulleitern von allgemeinbildenden Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhoben. Im September/Oktober startete hierzu die erste Befragung, zwei weitere folgen im Februar/März 2021 beziehungsweise im Mai/Juni 2021. Die Befragung erfolgt über einen Online-Fragebogen. In einem zweiten Schritt sollen bei Interesse der Schulen auch Lehrpersonen einbezogen werden. Die Ergebnisse sollen dann im Herbst 2021 präsentiert werden.
Die Studie wird von einem Konsortium in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortet. Außer der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind daran die Universität Rostock, die Universität Zürich, die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, das DIPF Leibniz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt sowie die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt beteiligt. Die Studie wird von der Robert Bosch Stiftung und der Jacobs Foundation Schweiz gefördert. Schulleiterinnen und Schulleiter können sich bei Interesse unter s-clever.org informieren.
Pressemitteilung Uni Mainz