135 Schulen in Bayern erproben eigenständig Regelungen zur Nutzung von Handys
"Kultusminister Bernd Sibler gibt zum Start des Schulversuchs teilnehmende Schulen bekannt - alle Regierungsbezirke beteiligt.
"Kultusminister Bernd Sibler gibt zum Start des Schulversuchs teilnehmende Schulen bekannt - alle Regierungsbezirke beteiligt.
"Die Zeiten ändern sich, das Bildungssystem hat Mühe, Schritt zu halten: Während Handys heutzutage für die meisten Schüler zum Alltag gehören, sind sie zumindest während des Unterrichts in den meisten Schulen tabu. In Deutschland regeln das die Schulgesetze der Länder oder individuell die Schulen in ihren jeweiligen Hausordnungen. Mit einer Ausnahme: Bayern."
"Auf persönliche Einladung von Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, besuchten sechs Maria-Ward-Schülerinnen das Bundeskanzleramt, um eine Stunde lang über digitale Medienbildung an Schulen zu diskutieren.
"Konzentrationsstörungen, verkürzte Aufmerksamkeitsspanne, Abstumpfung gegenüber Gewalt und Pornografie: Die Liste der Vorwürfe und Vorbehalte gegenüber Handy und Internet ist lang. In Bayern gilt deshalb - anders als in anderen Bundesländern - ein grundsätzliches, gesetzlich verankertes Handyverbot an Schulen. Das bedeutet, die Geräte müssen ausgeschaltet werden, es sei denn die Lehrkraft erlaubt eine Ausnahme."
"Ist das absolute Handyverbot in Schulen noch zeitgemäß? Künftig könnten bayerische Schulen womöglich freier entscheiden, wie sie damit umgehen. Doch im Landkreis Pfaffenhofen halten die meisten Schulleiter von einer Aufweichung des Verbots sehr wenig. Und bekommen sogar Rückenwind von den Schülern, die einer zu freien Handhabe auch skeptisch gegenüber stehen."
"Es ist noch Mittagspause und Schüler bevölkern die Aula der Neunburger Mittelschule. Die Tür zum Zimmer der Schulleitung steht offen. Rektorin Irene Träxler sitzt am Schreibtisch. Immer wieder kommt einer ihrer Schüler rein, fragt etwas, bekommt Antwort. Sie lächelt und erinnert: »Morgen die Bescheinigung vom Arzt nicht vergessen, dann ist alles klar.« Beiläufig, so scheint es, mustert Irene Träxler die Terminmappe und Vorlagen.
"Zwar nutzen fast alle Schüler ein Smartphone. Mit digitalen Medien sicher umgehen, können aber nur wenige, so ein Gutachten des Aktionsrats Bildung. Digitale Inhalte müssen daher fester Bestandteil aller Lehrpläne sein.
"Der von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) initiierte Aktionsrat Bildung formuliert in seinem neuen Gutachten »Digitale Souveränität und Bildung« Handlungsempfehlungen für die digitale Transformation im Bildungsbereich, die das gesamte Bildungssystem in Deutschland nachhaltig verbessern sollen.
"An Bayerns Schulen werden Smartphones und digitale Speichermedien bereits heute breit zu Unterrichtszwecken eingesetzt. »Der Runde Tisch zum Handygebrauch an Bayerns Schulen hat heute gezeigt: Mit der bestehenden Regelung, Smartphones für pädagogische Zwecke an unseren Schulen zuzulassen, besteht großer Konsens«, fasst Kultusminister Bernd Sibler die Gespräche zusammen."
"Computer und Tablets sind nicht nur zum Spielen da - das lernen Kinder aus dem niederbayerischen Abensberg bereits von der ersten Klasse an. Selbst schreiben lernen die Mädchen und Buben hier digital. Ein Projekt, das nicht nur Befürworter findet.