Opfer und Täter: Ein Blick auf die zwei Seiten von Cybermobbing
"Hänseleien gab es schon immer auf Schulhöfen. Inzwischen haben sie aber andere Dimensionen angenommen. Von Opfern, die sich hilflos fühlen und von Tätern, die nicht aufhören.
Es kann jeden treffen. Und es kann ganz schnell gehen. Eine private Nachricht, die per Bildschirmfoto an eine WhatsApp-Gruppe weitergeleitet wird; das nur für den Freund bestimmte Foto, das dieser aus Angeberei an seine Kumpels schickt, die es verbreiten; das Outfit, das in den Augen einer »Freundin« daneben war; Erfolge, die zum Aufhänger für Lästereien oder manipulierte Bilder werden; Gewaltvideos, die ein Junge einfach von Freunden zugeschickt bekommt – Klaus Kratzer von der Kriminalpolizei Augsburg kennt viele solcher Cybermobbingfälle aus der Region und er weiß auch, wie sich die Opfer fühlen, wie verzweifelt sie zum Teil sind. Zumindest jene, die sich an die Polizei gewandt haben. Aber da ist noch eine große Zahl jener Jugendlichen, die sich diesen Schritt nicht trauen, weil sie befürchten, dass dann alles noch schlimmer wird."