Mehr Platz für das Rhein-Gymnasium
Mit einem symbolischen ersten Spatenstich hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Freitag, 13. Dezember 2019, den offiziellen Baubeginn für die Erweiterung des Rhein-Gymnasiums in Köln-Mülheim eingeleitet. Mit dabei waren auch die Architekten für das Bauvorhaben, Kay Trint von »trint + kreuder d.n.a. architekten PartGmbB« und Jan Hertel vom »Büro v-architekten gmbh«, sowie der Schulleiter Marco Isermann, Kölns Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport, Robert Voigtsberger, und die technische Betriebsleiterin der städtischen Gebäudewirtschaft, Petra Rinnenburger.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: »Auch bei diesem Projekt in Mülheim als Teil der städtischen Schulbau-Offensive sind die Gelder - hier sind es rund sechseinhalb Millionen Euro - eine Investition in die Zukunft unserer Kinder. Das Rhein-Gymnasium zeichnet sich im Hinblick auf Zukunftsthemen dabei ganz besonders innovativ aus. Themen wie Klimaschutz, technische Weiterentwicklung und Digitalisierung geht die Schule aktiv an. Darum verwundert es nicht, dass das Gymnasium vom Schulministerium des Landes vor kurzem als »Digitale Schule« in NRW ausgezeichnet wurde. Dazu gratuliere ich herzlich.«
Unter Leitung der Gebäudewirtschaft werden für das Rhein-Gymnasium ein Schulerweiterungsbau und eine neue Sporthalle errichtet. Durch die Erweiterung entstehen mit Anbindung an das dreigeschossige Klassenhaus im Erdgeschoss eine Mensa mit Garküche und 132 Plätzen sowie im Obergeschoss eine Lehrerstation und Unterrichtsräume für den Ganztagsbetrieb. Die Planung durch das »Büro v-architekten gmbh« erfüllt die sehr hohen Anforderungen an die Energieleitlinien der Stadt Köln durch eine Passivhausbauweise mit einem Heizenergiebedarf von weniger als 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr.
Die Turnhalle, geplant durch das »Büro trint + kreuder«, wird zum Teil »tiefer gelegt« und im Erdreich verbaut. Dabei werden der Eingang, die Umkleiden und die Waschräume im Erdgeschoss realisiert, die Sporthalle selbst mit Geräteraum und Lehrerraum befinden sich künftig um Untergeschoss. Die gesamte Halle erhält ein begrüntes Dach. In Anlehnung an zwei auf dem Campus bereits vorhandene »bunte« Gebäude ereilt der neuen Sporthalle bereits der Name »grüne Turnhalle« voraus.
Der Erweiterungsbau und die Sporthalle waren im November 2015 vom Rat der Stadt Köln beschlossen worden. Bedingt durch Personalmangel für die Umsetzung des Projektes und später auch durch Kündigungen externer Planer war kein früherer Baubeginn möglich. Vor einigen Wochen fanden die Sondierungsbohrungen zur Kampfmittelsuche auf dem Baufeld statt.
Die Baustelle wird in den ersten Wochen des neuen Jahres 2020 eingerichtet, dann starten auch die Erdarbeiten. Anfang März sollen die Rohbauarbeiten beginnen. Die Fertigstellung der Sporthalle ist für das zweite Quartal 2021 geplant, der Erweiterungsbau für den Ganztagsbetrieb soll im vierten Quartal 2022 stehen. Neu geschaffen werden rund 1.250 Quadratmeter Nutzfläche. Die Stadt Köln investiert in das Gesamtprojekt rund 6,4 Millionen Euro.
Grundsätzliches zum Kölner Schulbau
Trotz Niedrigzinspolitik, Fachkräftemangel, Vergabehemmnissen und äußerst angespannter Marktlage im Bausektor forciert die Stadtverwaltung den Schulbau in Köln weiter. Um dem Sanierungsstau entgegenzuwirken, stellt die Gebäudewirtschaft in ihrem aktuellen Wirtschaftsplan 2019 allein im Bereich »Neubau, Erweiterungsbau und Generalinstandsetzung« 176,3 Millionen Euro für Großbauprojekte im Schulbau bereit. Dies ist verglichen zum bereits verdreifachten Budget von 2018 - mit 168,2 Millionen Euro - eine nochmalige Erhöhung um 8,1 Millionen Euro. Im investiven Neubaubereich befinden sich für 2020 insgesamt 73 Schul-Großbauprojekte in der Planung oder bereits im Bau. Im Wirtschaftsplan der Gebäudewirtschaft sind für 2020 rund 300 Millionen Euro veranschlagt.
Parallel dazu sind in diesem Jahr zusätzliche 56,5 Millionen Euro für die laufende Instandsetzung und Instandhaltung an den 277 Schulstandorten für 261 städtische Schulen vorgesehen. Davon fließen im Durchschnitt jährlich rund 2,75 Millionen Euro allein in die Instandsetzung und Sanierung von Toilettenanlagen.
In einem so genannten »Maßnahmenpaket Schulbau« in Zusammenarbeit mit General- und Totalunternehmern werden 22 Neubauten, Erweiterungen oder Generalsanierungen an elf Schulstandorten bis zum Jahr 2022 fertiggestellt werden. Der Rat hatte im April 2017 den Weg für dieses Sonderprogramm freigemacht. Im Juli 2019 wurde es von ursprünglich 15 auf 22 Bauvorhaben erweitert und den aktuellen Marktbedingungen angepasst. Der im Juli 2019 prognostizierte Kostenorientierungswert für die Realisierung der 22 Bauvorhaben liegt zwischen 480 und 520 Millionen Euro. Mit den Projekten werden mehr als 7.100 Schulplätze neu geschaffen oder gesichert.