Anmeldeverfahren für weiterführende Schulen abgeschlossen
"Zum Schuljahr 2019/20 wechseln in Köln nach aktuellem Stand 8.494 Schülerinnen und Schüler an eine weiterführende Schule. 4.013 Viertklässler wollen ein Gymnasium besuchen, 3.622 davon ein städtisches Gymnasium.
Die schulrechtlichen Vorgaben sehen vor, dass im 5. Schuljahr in der Regel höchstens 29 Schülerinnen und Schüler pro Klasse unterrichtet werden. Mit einer Kapazität von aktuell 118 Zügen stehen in der Summe maximal 3.422 Plätze in den Eingangsklassen der städtischen Gymnasien zur Verfügung. Der Nachfrage von 3.622 Anmeldungen kann damit nicht vollständig entsprochen werden. Um allen angemeldeten Kinder, die in Köln wohnen, einen Platz an einem Gymnasium anbieten zu können, haben sich die städtischen Gymnasien auch in diesem Jahr wieder bereit erklärt, die mögliche Ausnahmeregelung anzuwenden und 30 beziehungsweise 31 Kinder pro Klasse aufzunehmen. Ergänzend müssen an insgesamt sieben Gymnasien zusätzliche Eingangsklassen, sogenannte Mehrklassen, gebildet werden. Leider können dennoch nicht alle Schülerinnen und Schüler an das Gymnasium ihrer Wahl wechseln.
Insgesamt fanden zwei Abstimmungskonferenzen der Leiterinnen und Leiter der Kölner Gymnasien unter Koordination von Bezirksregierung und Schulträger Stadt Köln statt. In der ersten Konferenz am 21. März 2019 erfolgte zunächst die Sichtung der Anmeldezahlen. Von den insgesamt 3.622 Anmeldungen zur Aufnahme an ein städtisches Gymnasium konnten 3.372 Erstwünsche erfüllt werden. 93 Prozent aller Kölner Schülerinnen und Schüler wechseln somit zum neuen Schuljahr an das Gymnasium ihrer Wahl. 146 Schülerinnen und Schüler wechseln im Sommer an die von ihnen angegebene Zweitwunschschule. Die Zahl der erfüllbaren Zweitwünsche liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert.
Für 104 Schülerinnen und Schüler, deren Erst- und Zweitwunsch nicht entsprochen werden kann, wurden unter Koordinierung der Bezirksregierung Alternativvorschläge für das wohnortnächste Gymnasium mit freien Aufnahmekapazitäten erarbeitet. Diese Information wurde den Schulleitungen bis zur zweiten Konferenz am 10. April 2019 für die Entscheidungsfindung zur Verfügung gestellt. Die Vorschläge erfolgten dabei unter der Prämisse, zeitlich lange Schulwege sowie mehrfaches Umsteigen bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln möglichst zu vermeiden. Zudem werden nach Möglichkeit für benachbart wohnende Kinder gleiche Alternativvorschläge angeboten. Stadtweit stehen für diese Schülerinnen und Schüler durch die genannten Maßnahmen zur Erhöhung der Kapazitäten noch ausreichend freie Plätze an städtischen Gymnasien zur Verfügung. Die Schulen versenden am 29. April 2019 die Aufnahme- und Ablehnungsbescheide, mit denen die jeweiligen Eltern ein Alternativangebot erhalten. Diese Alternativplätze werden bis zum 24. Mai 2019 freigehalten.
Zudem stehen am Irmgardis-Gymnasium Schillerstraße, der Liebfrauenschule Bruckner Straße und an der Ursulinenschule (Gymnasium für Mädchen) Machabäerstraße (alle in Trägerschaft des Erzbistums), noch freie Plätze zur Verfügung. Interessierte Eltern können sich unmittelbar an die Schulen wenden.
Die Nachfrage nach einem Gymnasialplatz wird sich in den kommenden Jahren zum einen durch steigende Kinder- und Schülerzahlen weiter erhöhen. Überdies müssen die bestehenden Gymnasien mit Blick auf die Wiedereinführung des neunjährigen Bildungsganges möglichst kurzfristig durch die Errichtung von drei zusätzlichen Gymnasien – dies ist auch zunächst in einem Interim denkbar – von der Notwendigkeit der Bildung von Mehrklassen entlastet werden.
Rund 1.726 Schülerinnen und Schüler wechseln zum kommenden Schuljahr an eine Realschule. In Fällen, in denen dem Erstwunsch nicht entsprochen werden kann, erfolgt die Beratung durch die beteiligten Schulen.
Wie bereits in den vergangenen Jahren verzeichnen die Hauptschulen am Ende des Anmeldeverfahrens die geringste Nachfrage aller weiterführenden Schulformen. Die Kapazitäten in dieser Schulform sind demnach ausreichend, alle rund 365 Angemeldeten an einer städtischen oder der Hauptschule in freier Trägerschaft aufnehmen zu können. Erfahrungsgemäß gehen bis zu den Sommerferien weitere Anmeldungen bei den Hauptschulen ein, so dass die Zahl der aufgenommenen Schülerinnen und Schüler noch steigen wird.
Ungebrochen hoch ist die Nachfrage an den Kölner Gesamtschulen. 2.268 Schülerinnen und Schüler werden im Sommer 2019 auf eine der dann 15 städtischen Gesamtschulen wechseln, 252 davon mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf. Die städtischen Gesamtschulen bilden im Gegensatz zu den Gymnasien keine zusätzlichen Eingangsklassen. Ergänzt wird das städtische Angebot durch Plätze an Gesamtschulen in freier Trägerschaft. Hier sind aktuell 122 Aufnahmen zum kommenden Schuljahr verzeichnet.
Allen 3.001 Nachfragen nach einem Platz an städtischen Gesamtschulen kann trotz Gründung zweier neuer Gesamtschulen auch in diesem Jahr nicht vollständig entsprochen werden, 733 Kinder können leider nicht aufgenommen werden. Für die Aufnahme an eine Gesamtschule sind grundsätzlich nicht nur die Kapazitäten maßgebend, sondern etwa auch die Leistungsheterogenität und die gleichmäßige Verteilung von Mädchen und Jungen.
Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage hat die Stadt Köln die Kapazität an Gesamtschulen durch Zügigkeitserweiterung an bestehenden Gesamtschulen und durch die Gründung neuer Gesamtschulen in den letzten Jahren bereits kontinuierlich und deutlich ausgebaut. So starteten beispielsweise im aktuellen Schuljahr 2018/19 zwei neue Gesamtschulen in Ehrenfeld und in Vogelsang mit insgesamt 270 Schülerplätzen in zehn neuen Eingangsklassen.
Zum neuen Schuljahr 2019/20 steigt das Gesamtschulangebot durch zwei weitere neue Gesamtschulen nochmals deutlich. Die erste Gesamtschule im Stadtbezirk Lindenthal nimmt am Standort Berrenrather Straße 488 mit vier neuen Eingangsklassen ihren Betrieb auf. Auch die Gesamtschule Dellbrück startet am Standort Dellbrücker Mauspfad 200 und übernimmt zusätzlich die dort beschulten Klassen des bisherigen Teilstandortes der Willy-Brandt-Gesamtschule. Das Platzkontingent ab der Jahrgangsstufe 5 der städtischen Gesamtschulen erhöht sich zum Schuljahr 2019/20 in der Summe um rund 160 Schülerplätze.
Insgesamt stehen zum Schuljahr 2019/20 durch Maßnahmen der vergangenen Jahre, wie Zügigkeitserweiterung und die Gründung von insgesamt sieben neuen Gesamtschulen, rund 1.000 Plätze mehr in den Eingangsklassen der städtischen Gesamtschulen zur Verfügung, als vor zwölf Jahren.
Angesichts des bereits heute bestehenden Fehlbedarfs an Schülerplätzen, dem insbesondere an den Gymnasien nur durch die Bildung von Mehrklassen entsprochen werden kann und wegen steigender Geburten- und Schülerzahlen in den kommenden Jahren, steht die Stadt Köln vor der Herausforderung, kurz- bis mittelfristig in erheblichem Umfang zusätzliche Plätze an Gesamtschulen und Gymnasien zu schaffen und hierfür zusätzliche Schulen zu bauen.
Die Stadt Köln dankt allen Schulen ausdrücklich für ihre konstruktive Unterstützung, um möglichst vielen Familien für ihre Kinder einen Platz an der gewünschten weiterführenden Schule anbieten zu können."
Zur Pressemitteilung auf Stadt-Koeln.de.