Online Elternabend: Polizei warnt Kinder und Jugendliche vor Gefahren im Internet
An den Schulen in Köln läuft der Endspurt in Richtung Sommerfreien. Viele Eltern, Lehrer und auch die Polizei richten ihren Blick aber auch schon auf den Schulstart nach den Ferien. Denn dann wechseln viele auf die weiterführende Schule. Und für viele I-Dötzchen gibt es dann das erste richtige Smartphone. Und damit Zugang in die nicht immer nur ungefährliche digitale Welt. In Köln und in Leverkusen hat die Polizei jetzt alle Schulen angeschrieben und zu einem digitalen Elternabend nach den Ferien eingeladen.
Der digitale Elternabend richtet sich an Eltern vor allem der 5. und 6. Klassen. Aufklärung und Vorbeugung über die Gefahren im Netz seien auch für die Erwachsenen wichtig, sagt Dirk Beerhenke (Community-Mitglied) vom Opferschutz und Prävention der Kölner Polizei. Er unterscheidet in Gefahren von innen und außen.
Was sind »Gefahren von außen«?
»Grooming spielt immer noch eine große Rolle. Erwachsene, die sich an Kinder wenden. Sie versuchen über einen längeren Zeitraum das Vertrauen der Kinder zu erlangen, um schließlich sexuelle Handlungen einzufordern. Häufig tritt auch eine verkürzte Form des Groomings in Erscheinung. Dabei werden Kinder z.B. aufgrund einer Anzeige ‘Ich suche Ferienjob...’ plump und direkt angefragt, ob sie auch sexuelle Dienste, zum Beispiel gegen materielle oder finanzielle Belohnung leisten.«, sagt Beerhenke.
Was sind »Gefahren von innen«?
Kinder und Jugendliche entwickeln sich wie eh und je, sagt Beerhenke. Sie suchen ihre Grenzen und probieren sich aus. Das passiert im täglichen Umgang aber auch beim täglichen Nutzen digitaler Dienste - auch untereinander etwa in Freundes- oder Klassenchats. Der Polizei würden immer wieder durch Schüler aber auch durch Lehrer zumeist schwerwiegende Straftaten angezeigt, so Beerhenke:
»Dabei haben Nacktbilder oder -videos von Kindern und Jugendlichen einen großen Anteil. Rechtlich betrachtet ist es Kinder- oder Jugendpornografie. Allein der Besitz dieser Daten ist strafbar. Weitere Straftaten liegen vor, wenn Rassenhass, Verbreiten von verfassungsfeindlichen Symbolen, Tierquälereien, Tötungsvideos oder Pornografie verbreitet werden. Sehr oft ist in Klassenchats oder anderen vergleichbaren Chatgruppen alles vereint vorzufinden.«
Vom Opfer zum Täter
Besonders sei, dass dabei eine Person sehr schnell von der Opfer- in die Täterrolle wechseln könne. Zunächst erhalte jemand im Chat solches Material, dann verbreite die Person es durch weiterleiten an andere Gruppen. Damit sei oft schon eine Straftat begangen worden.
Eltern eröffnen mit »der Übergabe« von Smartphones und Spielekonsolen ihren Kindern die ganze Welt! Beim Einstieg in die digitale Welt brauchen Kinder und Jugendliche die Begleitung der Erziehungsbeauftragten. Die Weitergabe ihres Wissens und ihrer Erfahrungen sind Grundlage und Vorbild, so wie es in der »realen Welt« selbstverständlich ist.
Darum geht es bei dem Online Elternabend der Kölner Polizei am 13. September um 19 Uhr 30:
Was sind Daten? Wer besitzt sie? Warum sind viele Programme kostenlos? Was sind »App-Rechte«? Welche Fotos, Videos, Streams »dürfen« online gehen? An wen werden sie freiwillig und vermutlich »für immer« geliefert? Sind alle Chatprogramme gut? Was bedeutet Strafverfolgung? Wer hat Kontakt zu meinem Kind? Grooming, spielt das eine Rolle?
Beerhenke: »Beim Einstieg in die digitale Welt brauchen Kinder und Jugendliche die Begleitung der Eltern und der Schule. Die Weitergabe ihres Wissens und ihrer Erfahrungen sind Grundlage und Vorbild.«
⇒ Hier könnt ihr euch anmelden: elternabend.koeln@polizei.nrw.de
Quelle: Radio Köln