Museumsdienst erweitert Angebot für Menschen mit Behinderung: Erste Führung in Gebärdensprache von und für Menschen mit Hörbehinderung
Inklusion und kulturelle Teilhabe sind unverzichtbar für eine moderne Kultureinrichtung. So setzt der Museumsdienst Köln diesen gesetzlichen Anspruch in den neun städtischen Museen in seiner Bildungs- und Vermittlungsarbeit um. Am Sonntag, 29. September 2024, ist der internationale Tag der Gehörlosen. In diesem Rahmen bietet der Museumsdienst Köln in der Designausstellung im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) erstmals eine Führung in Deutscher Gebärdensprache (DGS) an. Das Angebot richtet sich von Menschen mit Hörbehinderung an Menschen mit Hörbehinderung.
Die erste öffentliche Führung für Menschen mit Hörbehinderung wird am Dienstag, 3. Dezember 2024, von 16.30 bis 17.30 Uhr, zum Tag der Menschen mit Behinderungen angeboten. Die öffentlichen Führungen finden bis auf Weiteres an jedem ersten Dienstag im Monat statt. Ebenso können Führungen in DGS in der Designausstellung des MAKK ab November 2024 für alle Altersgruppen über den Museumsdienst gebucht werden.
Bei der Entwicklung dieses Angebots wurden von Beginn an Menschen aus der Community eingebunden. Für Menschen mit Hörbehinderung ist dies von besonderer Bedeutung, da eine nachträgliche Übersetzung einer lautsprachigen Führung in Deutscher Gebärdensprache nicht den gleichen direkten Zugang und die Austauschmöglichkeiten bietet, wie eine Führung auf Augenhöhe.
»Das Thema Design im MAKK weckt vielfach Interesse von unterschiedlichen Zielgruppen. Wir freuen uns nach den inklusiven Telefonführungen ‘Bei Anruf Kultur’, dass ein weiteres inklusives Angebot als Pilot im MAKK an den Start gehen kann. Unser Dank für Förderung geht an die Kämpgen-Stiftung, die uns das Pilot-Projekt der Peer-to-Peer-Führungen im MAKK ermöglicht hat«, so Barbara Foerster, Direktorin des Museumsdienstes Köln.
Das MAKK hat schon früh mit den jeweiligen Communities eine barrierefreie App für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt und Texte in Leichter Sprache integriert. In der Sammlungspräsentation »Kunst + Design im Dialog« können Menschen mit Sehbehinderung Führungen besuchen, für die eigens Anfass-Material entwickelt wurde.
»Als öffentlich-städtisches Museum hat das MAKK eine gesellschaftliche Verpflichtung. In unserer diversen Gesellschaft setzen wir uns dafür ein, allen Menschen Zugang zu unseren Angeboten zu ermöglichen. Wir freuen uns, als erstes städtisches Museum in Köln jetzt auch Führungen durch native signer in Deutscher Gebärdensprache anzubieten«, sagt Dr. Petra Hesse, Direktorin des MAKK.
Inklusion versteht der Museumsdienst als wichtiges Querschnittsthema: Die Mitnahme, Teilhabe und das Erleben von allen gemeinsam, ist ein hoch priorisiertes Ziel für den Museumsdienst als städtischer Bildungsträger. So gibt es in allen Museen der Stadt Köln Führungsangebote für blinde und sehbehinderte Gäste. Ebenso gibt es Vermittlungsangebote für Menschen mit Demenz und für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.
Die unterschiedlichen Angebote finden zu verschiedenen Terminen als öffentliche Angebote statt und sind für Gruppen zudem jederzeit individuell buchbar unter www.museenkoeln.de/portal/Individuelle-Angebote-fuer-Behinderte