Kommentar zur NRW-Politik: Schule auf, Schule zu – ja, wat denn nu?

"Die Elternvertretung der 10. Klassen an der Wuppertaler Friedrich-Bayer-Realschule protestiert gegen die Planungen von NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer, die Abschlussprüfung für diese Schulform in diesem Jahr landeseinheitlich durchzuführen.
Grund: Eltern und Schüler sind der Meinung, dass mit einer zentralen Prüfung die Corona-bedingten Einschränkungen in der Beschulung nicht berücksichtigt werden. Das sehe ich genau so und fände eine solche landeseinheitliche Prüfung unfair!

Schule auf, Schule zu. Wechselunterricht. Die eine Klasse soll zum Präsenzunterricht erscheinen, die andere im Homeschooling lernen. Dass Letzteres nicht besonders rund läuft, weiß ich von einer befreundeten Lehrerin. Dass wir als Bundesrepublik digitale Hinterwäldler sind, war zwar schon vor der Pandemie kein Geheimnis, doch Corona lässt uns nun tief in die Abgründe unserer webtechnischen Möglichkeiten, insbesondere in Bezug auf Homeschooling, blicken. Zu Ohren kam mir, dass sich Lehrpersonal zum Teil die abfotografierten Hausaufgaben der Schüler per Handy über den Nachrichtendienst WhatsApp schicken lassen muss oder darüber »gelehrt« wird, da einigen Schülern einfach keine Geräte für das Homeschooling zur Verfügung stehen oder die Technik auf den vorhandenen Computern nicht richtig funktioniert. Eine interessante Voraussetzung für eine landeseinheitliche Abschlussprüfung. Und ich frage mich, an genau welcher Stelle hier Bildungsministerin Gebauer die Einheitlichkeit für eine Chancengleichheit sieht. Einheitlich schlecht ist die Situation für alle Schüler.

Ob im Präsenzunterricht, zu Hause mit Top-Gerät oder in der Digital-Wüste – das Hin und Her zehrt an den Nerven. Von Schülern und Eltern. Und Lehrern und Schulleitern. Von Woche zu Woche wird neu entschieden. Was genau ansteht, erfahren die Betroffenen gefühlt erst kurz bevor die Schulglocke montags zur ersten Stunde läutet..."

Zum Artikel der Wuppertaler Rundschau.de.