KI im Klassenzimmer: 44 % der Lehrer*innen setzen Künstliche Intelligenz im Schulalltag ein

Eine Umfrage des Österreichischen Bundesverlages (öbv ) unter 334 Lehrkräften zeigt: Viele Lehrer*innen setzen sich aktiv mit Künstlicher Intelligenz auseinander, dem Großteil fehlen aber Beratung und Fortbildungen.
Künstliche Intelligenz ist schon lange Teil unseres Lebens, mit dem Launch von ChatGPT vor einem Jahr war sie allerdings plötzlich für jede*n sichtbar zugänglich – das hat auch in der Schule zu Änderungen geführt. Doch wie gehen Lehrkräfte in heimischen Klassenzimmern mit Künstlicher Intelligenz um? Das wollte der öbv genauer wissen und hat im Herbst eine Umfrage unter Lehrer*innen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen ein gespaltenes Bild: 44,3 % der Lehrkräfte gaben an, Künstliche Intelligenz bereits im Schulalltag verwendet zu haben, während 55,7 % sie noch nie (bewusst) eingesetzt haben. 

Ruf nach klaren Regeln und Angeboten 
Obwohl knapp die Hälfte der Befragten KI noch nicht im Klassenzimmer eingesetzt hat, halten trotzdem 59,9 % der befragten Pädagog*innen KI im Klassenzimmer für hilfreich, um die Lernprozesse der Schüler*innen zu unterstützen. Aus der Umfrage geht jedoch auch hervor, dass sich Lehrkräfte Angebote wünschen, um fit im Umgang mit KI zu werden (72,8 %). Zudem sind 70,7 % der Meinung, dass junge Menschen den Umgang mit KI in der Schule lernen sollten. Mehr als die Hälfte (60,8 %) spricht sich für klare Regeln für die Benutzung von KI in Schulen aus und 10,8 % sind für das Verbot von Künstlicher Intelligenz in Schulen. 

Verschiedene Einsatzgebiete 
Die Anwendungsbereiche von Künstlicher Intelligenz im schulischen Umfeld sind sehr breit. Von den Lehrkräften, die angaben, KI bereits im Schulalltag genutzt zu haben, nutzen sie 56,8 % als Ideengeber für die (Unterrichts-)Vorbereitung. Auch für die Erstellung von Arbeitsblättern nutzen 54,1 % die Technologie. Knapp die Hälfte (49,3 %) setzt KI direkt im Unterricht mit Schüler*innen ein. Ein gutes Drittel (33,8 %) erstellen mit KI individuelles Material für verschiedene Lern- und Sprachniveaus. Am häufigsten zur Anwendung kommen dabei ChatGPT (97,3 %), gefolgt von DeepL mit 38,5 % und Dall-E mit 10,8 %.

»Die Umfrage zeigt, wie wichtig es ist, dass Lehrkräfte im Bereich KI mehr Unterstützung erhalten. Wir leben in einer sich rasch verändernden Bildungslandschaft, in der Lehrkräfte zunehmend mit den Herausforderungen der technologischen Entwicklung konfrontiert sind. Es ist wichtig, ihnen verstärkt Beratungs- und Weiterbildungsangebote zur Verfügung zu stellen«, betont Maximilian Schulyok, Geschäftsführer des öbv. 

Zitate von Lehrkräften aus der Umfrage: 

  • »KI wird kommen, KI ist auch nicht zu stoppen - wichtig ist der richtige Umgang.«

  • »Tatsache ist, dass KI unser aller Alltag bestimmen wird, deswegen sollte sich die Schule nicht davor verschließen!«

  • »Ich denke, dass es viel mehr Wissen und Bewusstsein rund um KI seitens der Lehrer*innen braucht, um Schüler*innen im Umgang damit schulen und begleiten zu können.«

  • »KI sollte als Tool genutzt werden, kann aber nicht den Denk- und Lernprozess ersetzen. Die Gefahr derzeit ist, dass Schüler*innen nicht mehr selber denken und die Antworten der KI überlassen. Wenn klar ist, dass KI nur als ‘Werkzeug’ dient, kann es - so wie das Internet ja auch - sehr nützlich sein. Es braucht aber Regeln.« 

  • »Der Einsatz in Volksschule und in der Sekundarstufe 1 sollte verboten werden, außer zum Erlernen, wie man mit KI umgeht bzw. wie man sie positiv einsetzen kann.« 


An der Umfrage beteiligten sich 334 Lehrpersonen aus ganz Österreich. 27.5 % der Befragten unterrichten an Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS), 24.3 % an Mittelschulen und 23.7 % an Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS), der Rest teilt sich auf andere Schularten auf. 

Die Umfrage, sowie passendes Bildmaterial finden Sie hier zum Download.


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Quelle: ots.at