Köln startet neue Kita-Qualitätsoffensive - Kriterien und Leitlinien werden für 226 städtische Einrichtungen entwickelt
Die Stadt Köln stellt neben dem ständigen Ausbau der Kita-Plätze auch die Qualität in ihren 226 Einrichtungen in den Vordergrund. Mit dem Kindergartenjahr 2018/2019 startet eine Qualitätsoffensive, die nicht nur die Beschäftigten, sondern auch Eltern und Politik einbindet.
Die Kinderzahlen und der Bedarf an Plätzen steigen, aber auch die Anforderungen und Ansprüche an die Kitas als Bildungseinrichtung sind enorm gewachsen. Passend dazu hat die Bundesregierung das "Gute-Kita-Gesetz" zur Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung bis zum Jahr 2022 mit insgesamt 5,5 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Köln bekommt aus diesem Topf 34,2 Millionen Euro. Die Stadt selbst investiert 1,6 Millionen Euro in den Prozess der Qualitätsoffensive und damit in die pädagogischen Arbeit ihrer Kitas, erklärt der Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie, Stephan Glaremin: "Köln ist kinderfreundlich und wir sind Begleiter des Aufwachsens. Es ist also nur folgerichtig, dass unsere Kitas Bildungsorte sind, wo jedes Kind individuell und seinen Bedürfnissen entsprechend gefördert wird. Hierfür werden wir einen Rahmen bestimmen, der die Qualität in allen städtischen Kitas definiert. Dieser Rahmen wird dann vor Ort gefüllt und die verschiedenen Lebenswirklichkeiten in den Veedeln dabei aufgegriffen."
Das Amt für Kinder, Jugend und Familie hat sich für einen partizipativen Prozess entschieden. Die rund 4.500 Beschäftigten in den Kitas und der zuständigen Verwaltungsabteilung werden von Beginn an beteiligt, was auf sehr großen Zuspruch stößt. Erstmalig werden auch Eltern, Kinder und Politik mit in den Prozess eingebunden, um möglichst viele Perspektiven einzubeziehen. Ziel ist es, eigene Qualitätsansprüche und -kriterien für die Arbeit in den Kitas zu definieren und ein Qualitätshandbuch für alle städtischen Kitas zu erstellen. "Die Fachkompetenz vor Ort, unsere Kita-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Ihre Einbindung steigert ihre Motivation und Zufriedenheit im Alltag und ist Garant für eine nachhaltige Umsetzung der Qualitätssicherung", so Jugendamtsleiter Stephan Glaremin.
Am 30. August 2018 eröffnet er die erste Sitzung der Steuerungsgruppe mit den Beschäftigten des Jugendamtes sowie Leitungen, Erzieherinnen und Erzieher aus den Einrichtungen. Gemeinsam legen sie Leitlinien fest und formulieren die Ziele der Qualitätsoffensive. Ab 6. September 2018 starten die Elternforen: jeweils zwei Vertreter der Elternschaft aller 226 Kitas werden eingeladen und nach ihren Erwartungen an die Pädagogik befragt. Zudem wird ein Beirat unter der Leitung der Beigeordneten für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Agnes Klein, eingerichtet, an dem auch die jugendpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Ratsfraktionen teilnehmen können. Der Beirat sichert den Informationsfluss zu den politischen Gremien sowie in die Öffentlichkeit und hat eine beratende Funktion.
Das Institut für den Situationsansatz ISTA Berlin begleitet als Teil der Internationalen Akademie Berlin für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie gGmbH (INA) den Prozess der Kölner Qualitätsoffensive. Institut und Akademie haben bereits mehrere pädagogische Qualitätsentwicklungsprozesse durchgeführt und das Berliner Bildungsprogramm, Qualitätskriterien und einen Qualitätskriterienkatalog im Rahmen der Nationalen Qualitätsinitiative 2000 entwickelt.