Wenn Kinder am Smartphone kleben

"»Kein Handy vor elf Jahren!«, fordern Deutschlands Kinderärzte. Dabei empfehlen Pädagogen: Eltern sollten ihren Kindern besser den richtigen Umgang mit Smartphones beibringen.
Haben Sie schon mal Ihr Kind vor dem Smartphone geparkt? Genau das ist laut Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte nämlich ein »furchtbarer Trend« in deutschen Wohnzimmern. »Eltern bringen ihren Kindern nicht mehr bei zu spielen oder sich sinnvoll zu beschäftigen, sondern parken den Nachwuchs vor den Geräten«, sagte Thomas Fischbach, Präsident des Verbandes gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Deshalb gelte der Grundsatz: »Kein Handy vor elf Jahren«. Doch wie realistisch ist diese Forderung? 

Zusammenhang zwischen Medienkonsum und Schulleistung
Aktuelle Zahlen zeigen, dass 82 Prozent der zehn- bis elf-Jährigen in Deutschland Smartphones nutzen, im Grundschulalter sind es rund 50 Prozent. Das sind Ergebnisse der Studie »Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt«, die 2019 vom Digitalverband Bitkom veröffentlicht wurden.

Angesichts dieser Zahlen klingt die Forderung der Kinder- und Jugendärzte nicht sehr realitätsnah. Laut Fischbach sind die Folgen einer zu intensiven Mediennutzung allerdings katastrophal für die kindliche Entwicklung: »Je höher der Medienkonsum, je schwächer die Leistungen in den Schulen«.

»Es ist natürlich logisch, dass Kinder weniger lernen oder Hausaufgaben machen, wenn sie stattdessen nur auf ihr Handy schauen«, erklärt Kathrin Mertes im Interview mit heute.de. Mertes ist Medienpädagogin und Jurymitglied beim TOMMI-Kindersoftwarepreis. Es kommt aber natürlich auf die Art der Nutzung an, sagt sie: »Wenn ich mit dem Smartphone Vokabeln nachschlage oder Infos recherchiere, hat das natürlich eine andere Qualität als simples Daddeln...«"

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