Verwirrung rund um die Corona-Ampel: Das Chaos hat keine Methode

Österreich: "Der Dilettantismus der Regierung ruiniert die eigentlich sinnvolle Corona-Ampel.
Man stelle sich folgende morgendliche Szene in einem österreichischen Haushalt vor: Berufstätige Mutter, Alleinerzieherin, wacht Dienstagfrüh auf, ihr Wecker hat wie jeden Tag um sechs Uhr früh geläutet. Sie greift zum Handy, informiert sich, was es Neues gibt. Eine Neuigkeit katapultiert sie putzmunter aus dem Bett: Die Corona-Kommission hat Montag, spätabends, die Ampel für Wien und sechs andere Bezirke auf Orange gestellt. Die Frau weiß sofort, was das für ihren Teenager-Sohn heißen muss: Homeschooling für Oberstufenschüler! So war es vom Bildungsministerium zu Schulbeginn angekündigt worden.

Die Frau wird nervös: Ab heute? So kurzfristig? Wie soll das gehen? Die Frau beginnt hektisch zu telefonieren, niemand kann ihr eine klare Auskunft geben. Irgendwann gibt sie auf und schickt den Sohn in die Schule. Mal sehen, was wird. Passiert ist dann eh nichts. Aufregung vertagt, bis zur nächsten Ampelschaltung.

So wie der Frau erging es Dienstagfrüh tausenden Eltern. Das berichtete die Sprecherin des Bundesverbands der Elternvereine im Ö1-»Mittagsjournal«. Große Verunsicherung allenthalben, bis das Bildungsministerium beruhigte. In den Schulen läuft alles wie gehabt. Die schon für die gelbe Ampelphase getroffenen Sicherheitsvorkehrungen bleiben aufrecht, strenger werden sie nicht.

Orange ist also eigentlich Gelb – zumindest im Schulbereich, aber wahrscheinlich auch sonst überall. Bei Veranstaltungen soll sich erst einmal auch nichts ändern. Jede Landesregierung trifft die Vorkehrungen, die sie für richtig hält. Kein Wunder, dass die satirische »Tagespresse« aufgrund dieses Chaos ohne Methode vorschlägt, statt einer Ampel lieber ein »Corona-Farbspektrum« anzubieten..."

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