Tag der ladinischen Schule: Präsenzunterricht und Digitalisierung

"Präsenzunterricht garantieren und digitale Kompetenzen vorantreiben: Dies sind die Ziele des nächsten Schuljahres, die am heutigen »Tag der Ladinischen Schule« in Südtirol vorgestellt wurden.
Um die Multidimensionalität des Lernens, aber auch um die effiziente Integration beim Lernen in Präsenz und im Fernunterricht ging es beim heutigen »Tag der Ladinischen Schule 2021«. Diese inzwischen zur Tradition gewordene Veranstaltung fand heuer online statt. Sie markiert den Auftakt für das Bildungsjahr an den Kindergärten und Schulen in Gröden und im Gadertal. 

Schwerpunkte: Präsenzunterricht, Sozialkompetenzen, digitale Medienkompetenz 
Der für ladinische Bildung zuständige Landesrat Daniel Alfreider unterstrich die Bedeutung des ladinischen Schulsystems: »Besonders in der Zeit der Coronapandemie ist es wichtig, in unser lokales Bildungsangebot in den ladinischen Tälern zu investieren, damit die Schüler gut gerüstet sind für die Zukunft und ihren Platz in der Gesellschaft finden.« Eine entscheidende Rolle nehmen dabei laut Alfreider alle im Bildungsbereich Tätigen ein: »Wir werden auch in Zukunft in die Digitalisierung investieren, als Zusatzangebot zum Präsenzunterricht, damit sich alle Schüler die nötigen digitalen Kompetenzen aneignen.«

Schulamtsleiterin Edith Ploner betonte, es sei das Ziel, den Präsenzunterricht in den Schulen zu garantieren. Zur Teststrategie des Landes werde es noch weitere Informationen geben: »Schwerpunkte für das heurige Schuljahr sind, die Mehrsprachigkeit weiter zu fördern, soziale Kompetenzen bei den Schülern zu stärken und die Ausbildung der Lehrpersonen mit neuen Methoden zu fördern.« 

Digitale Kompetenzen weiterentwickeln 
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Referat von Mario Pireddu, Professor an der Universität Tuscia. Pireddu referierte über die räumlich-zeitlichen Dimension des Lernens sowie über einen nachhaltigen Ansatz zur Didaktik. »Eine der Herausforderungen der Zukunft ist es, die digitalen Kompetenzen der Schüler weiterzuentwickeln, denn die digitale Welt wird in Zukunft eine immer größere Rolle in der Didaktik einnehmen, speziell in der digitalen Interaktion mit der Welt des Wissens«, sagte Pireddu. Als Beispiel nannte er die Lesegewohnheiten der Jugendlichen: Diese haben laut Studien nicht abgenommen, sondern sich zum Teil auf die digitalen Angebote verschoben. 

Ladinische Schule: 2970 Kinder und Jugendliche eingeschrieben 
Insgesamt 626 Kinder sind für das neue Kindergartenjahr in den ladinischen Tälern eingeschrieben. 1129 Schüler werden eine Klasse der Grundschulen des Gadertals und Gröden besuchen, 693 eine Klasse einer Mittelschule und 522 eine Klasse der ladinischen Oberschulen sowie die Landesberufsschule für das Kunsthandwerk. 

Neue Führungsaufträge 
Landesrat Alfreider und Schulamtsleiterin Ploner begrüßten bei dieser Gelegenheit auch die neue Inspektorin für den Religionsunterricht Agnes Irsara, die neue Inspektorin und Verantwortliche für das Kompetenzzentrum Inklusion und Beratung Claudia Schrott, die neue Direktorin der Kindergärten »Ladinia« Genny Ploner, die neue Direktorin des Schulsprengels von Wolkenstein Ute Senoner und die neue Direktorin des »Ciamp pedagogich« Maria Kostner."

Quelle: stol.it


► Das paritätische Modell: Wie funktioniert das ladinische Schulsystem?
► Als Ladinisch im Sinne von Dolomitenladinisch bezeichnet man eine Gruppe romanischer Dialekte, die in mehreren Alpentälern Oberitaliens gesprochen werden. Als hauptsächliche Verbreitungsgebiete gelten Gröden und das Gadertal in Südtirol, das Fassatal im Trentino sowie Buchenstein und Cortina d’Ampezzo in der Provinz Belluno (Venetien). Quelle: Wikipedia