Von Mobbing und Cybermobbing betroffen

Zweimal im Jahr, Ende Februar und im November, ist der internationale Tag gegen Mobbing, oder genauer: »Behaupte dich gegen Mobbing«-Tag. Inzwischen ist gut jedes dritte Kind bereits in der Grundschule von Mobbing und Cybermobbing betroffen, berichtet Katharina Wust, selbst Mutter von Zwillingen. Die Resilienztrainerin will nicht nur Schüler , sondern vor allem die Pädagogen in den Schulen der Landkreise Forchheim, Erlangen und Erlangen-Höchstadt sensibilisieren.

Lehrer haben Schlüsselposition 
Dabei haben vor allem die Lehrer eine Schlüsselposition inne. Sie müssen auf die oft nur wenig sichtbaren Anzeichen achten. Wirkt ein Schüler plötzlich stiller und in sich gekehrt, kann das eines sein. Werden die Übergriffe jedoch als »Zickenkrieg« oder »typisches Gerangel« verharmlost, fühlen sich die Täter noch ermutigt. Doch nicht nur die Lehrer, auch die Schüler könne man unterstützen, versichert Katharina Wust. Wichtig sei, die Resilienz, das heißt, die Widerstandskraft, zu stärken. »Entscheidend ist, mit welcher Haltung ich den anderen gegenübertrete und welche Meinungen über mich ich überhaupt annehme«, erklärt die Trainerin.

Sechs Stunden lang im Internet 
Besonders in der Zeit des Lockdowns und der Schulschließung fand die Bildung von Kindern und Jugendlichen über eine längere Zeit hinweg online statt. Sie verbrachten dabei gut sechs Stunden lang im Internet oder verwendeten digitale Technologien. Hier gab es Cybermobbing und andere Formen von online erlebter Gewalt.

Mit dem Programm »Stark auch ohne Muckis« gibt Katharina Wust Kindern Strategien an die Hand – sie lernen, wie sie mit anderen umgehen können. Werde in der Schule jedoch nur das fokussiert, was nicht gelingt, lernten die Schüler nicht, wie etwas gut laufe.

Während die Trainerin den Eltern in Vorträgen und auf Elternabenden demonstriert, wie sie ihr Kind für die Konflikte und Herausforderungen des täglichen Lebens stärken können, zeigt sie Grund- und Vorschulkindern in Kursen, wie sie ihr Selbstbewusstsein stärken und damit Konflikte vermeiden können.

Selbst die Unesco hat erkannt, dass es Handlungsbedarf gibt. Der Anti-Mobbing-Tag soll auf die Problematik hinweisen und Gewalt verhindern. Bekommen Kinder ein Bewusstsein für die Folgen von Mobbing und ergreifen Partei für die Betroffenen, merken die Täter schnell, dass sie sich durch ihr Verhalten isolieren. Dann haben sie keine Macht mehr über ihre Opfer – und den Kindern geht es besser.

Quelle: inFranken.de, Autorin: Sylvia Hubele