KI-Chat von Microsoft: So nutzen Sie die künstliche Intelligenz "Copilot" in Windows

Microsofts »Copilot« wird die Computernutzung nach Meinung vieler Experten radikal verändern. Wie Sie die KI-Chat-Funktion bedienen. 
Wie Microsoft nach und nach künstliche Intelligenz in sein Betriebssystem Windows integriert, war an dieser Stelle bereits Thema. Das zentrale Element der KI-Erneuerung blieb dabei aber außen vor: der »Copilot«.

Er soll für vieles, was man mit dem PC erledigen kann, federführend werden. »Federführend« ist das richtige Wort, denn der Copilot kann schreiben, malen und zeichnen, Pläne erstellen, Konzepte entwickeln und vieles mehr. 

Copilot könnte Nutzung unserer Computer radikal verändern 
Experten sind sich einig, dass KI die Art und Weise, wie wir Computer benutzen, radikal verändern wird. Microsoft hat es geschafft, sich an die Spitze der Entwicklung zu setzen und selbst den Infogiganten Google abzuhängen. 

Warum der Copilot, zumindest bei uns, noch nicht auffälliger in die Windows-Benutzeroberfläche integriert wurde, ist daher etwas rätselhaft. Trotzdem können Sie ihn bereits auf dem Desktop von Windows 10 und 11 nutzen, wozu derzeit noch ein Kniff notwendig ist. Schauen Sie zunächst, dass Windows auf dem aktuellen Stand ist. 

Starten Sie nun den »Ausführen«-Dialog, indem Sie die Windows-Taste und R gleichzeitig drücken. Tragen Sie in das Suchfeld »microsoft-edge://?ux=copilot&tcp=1&source=taskbar« (ohne Anführungszeichen) ein und bestätigen Sie mit der Eingabetaste. Nun sollte der Copilot rechts als Funktionsleiste erscheinen. 

Den Copilot benutzen 
Die erste Begegnung ist etwas überwältigend, da der Copilot so viele Möglichkeiten bietet. Zwei Dinge sollten Sie wissen: Das Werkzeug fußt auf Microsofts Suchmaschine Bing, die mit dem bekannten KI-Programm ChatGPT erweitert wurde. Außerdem wurde der Copilot mit dem Edge-Browser verknüpft. Auch hier befindet er sich als Funktionsleiste rechts im Browserfenster.

Ein Tipp: Wenn Sie mit dem Mauszeiger über den Rahmen zwischen dem Fenster mit der aktuell aufgerufenen Webseite und der Copilot-Leiste fahren, bis ein Doppelstrich angezeigt wird, können Sie die Begrenzung mit gedrückter linker Maustaste nach links ziehen, um die Copilot-Anzeige zu vergrößern. Die wichtigsten Elemente sind ganz oben »Chat« und »Verfassen«. Mit letzterem kann man selbst mit Hilfe von ChatGPT Texte erstellen. Wie das geht, war hier ebenfalls bereits Thema. 

Konzentrieren wir uns daher auf die »Chat«-Funktion, die sich auch in der Desktop-Version findet. Über das Eingabefeld ganz unten können Sie eine Frage stellen oder eine Aufgabe formulieren. Wenn Sie ein Mikrofon angeschlossen haben und auf das entsprechende Symbol auf der rechten Seite klicken, können Sie alternativ eine Spracheingabe machen. Über das Symbol unten links unten im Suchfeld können Sie ein auch Bild hochladen, etwa um zu fragen, was darauf zu sehen ist. 

Anwendungsmöglichkeiten für die neue Software 
So könnte ein typischer Copilot-Chat aussehen. Sie stellen die Frage: »In welchem Museum hängen die meisten Bilder von Pieter Brueghel dem Älteren?« Nun erfahren Sie, dass das Kunsthistorische Museum in Wien 12 Tafeln des niederländischen Meisters besitzt. Zusätzlich bekommen Sie weitere Informationen wie Webseiten, die sich mit Brueghels Werk befassen. 

Wählen Sie einen Link und klicken auf »Seitenzusammenfassung anzeigen«. So bringen Sie rasch in Erfahrung, welche Inhalte Sie auf der Seite erwarten. Im Stile einer Unterhaltung, in deren Verlauf der Copilot auch selbst inhaltliche Vorschläge macht, erarbeiten Sie sich das jeweilige Thema. 

Die Möglichkeiten sind so komplex, dass ich sie hier nur grob anreißen kann und sicher noch häufiger darauf zurückkommen werde, zumal das Werkzeug selbst sich ständig weiterentwickelt. Wichtig wäre mir aber noch folgende Feststellung: Die Informationen und Texte, die den Copilot-Recherchen zugrunde liegen, werden auch weiterhin von Menschen erstellt und zusammengetragen, nicht von Maschinen. 

Und auch wenn Sie sich vom Copiloten einen »echten« Brueghel malen lassen können, so wird das Ergebnis doch niemals an das Original heranreichen. 

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, Autor: Steffen Haubner