Kenne Deine Rechte: Neue Wege gegen Cybermobbing in Schulen

Kinder und Jugendliche haben Rechte. Sie haben vor allem das Recht, dass ihre Person vor Übergriffen geschützt wird und ihre Würde geachtet wird. Doch in Schulen kommt es vor allem durch den Missbrauch sozialer Medien immer häufiger zu schweren Fällen digitaler Diskriminierung, wie beispielsweise Cybermobbing, Cybergrooming, Bildrechtsverletzungen oder auch Kinderrechte und Co. 
Die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten und die mangelnde rechtliche Regulierung sozialer Medien scheint Kinder und Jugendliche immer häufiger zu ermuntern, Mitschülerinnen und -schüler in schlimmster Weise zu diskriminieren. Für die Betroffenen solcher digitalen Mobbing-Attacken hat dies oft fürchterliche Folgen. Durch die enorme Verbreitung sozialer Medien werden sie nicht selten in der gesamten Schulgemeinschaft und darüber hinaus bloßgestellt. Einige Opfer solcher Mobbing-Attacken haben sich bereits das Leben genommen. 

Was den Schülerinnen und Schülern, die solche Attacken oft mit Mitschülern inszenieren, nicht klar ist: Sie machen sich mit ihrem Handeln oft in mehrfacher Hinsicht strafbar. Und auch die Opfer wissen häufig nicht, welche Rechte sie haben, um sich gegen ihre Peiniger zur Wehr zu setzen. Nicht selten ziehen sie sich zurück, die Attacken werden nicht geahndet. 

Hier setzt die Arbeit von Safe im Recht ein, einem Angebot des Kinderschutzbundes Frankfurt. Safe im Recht ist eine Fachstelle für digitale Gewalt und Jugendrecht und bietet jungen Menschen, die im Internet Gewalterfahrung gemacht haben, eine kostenfreie und vertrauliche Online-Rechtsberatung an. Safe im Recht sensibilisiert Schüler:innen aber auch durch Workshops in Schulen, bei denen erarbeitet wird, wie viele Verhaltensweisen im Netz sowohl grenz- als auch rechtsverletzend sind. »Gerade im digitalen Raum muss es heute darum gehen, Kinder und Jugendliche zu stärken und mit Ihnen gemeinsam zu entwickeln, wo sie mehr Schutz brauchen und wo sie mehr Eigenverantwortung übernehmen können und müssen. Dank DSS vermitteln wir unsere Inhalte jetzt nicht nur noch zielgruppenorientierter, sondern die Schüler:innen erarbeiten sich die Themen selbst und vermitteln sich gegenseitig, was sie nun besser verstanden haben. Das ist echtes Empowerment!« So Valentina Lauer, Juristin und Projektleitung von Safe im Recht. 

Dass Safe im Recht und DigitalSchoolStory sich in Bezug auf die Präventionsarbeit perfekt ergänzen, liegt an der innovativen Methode, mit der DigitalSchoolStory Jugendliche zu Produzenten eigener Medieninhalte in Social Media macht. DigitalSchoolStory ist damit bereits dort, wo Jugendliche sich in Social Media begegnen und kann sie daher dort besser abholen: Die Schüler:innen sollen möglichst im regulären Schulunterricht Videos in Gruppen nach der DSS-Lernmethode erstellen. Mit Hilfe der Informationsmaterialien von »Safe im Recht« zu dem jeweiligen Thema diskutieren sie vertiefend miteinander in Kleingruppen und entwickeln ihre Story. So erarbeiten sie sich gemeinsam die inhaltliche Basis für die Videoproduktion. Auf diese Weise setzen sie sich nicht nur intensiv inhaltlich mit dem Thema auseinander, sondern erwerben dabei gleichzeitig Kompetenzen wie agiles Arbeiten, Teamwork, demokratische Diskursfähigkeit und Storytelling. 

»Die Schüler:innen werden von Konsument:innen von Social Media-Inhalten zu Gestalter:innen und übernehmen Verantwortung für das gemeinsame Miteinander. Sie tragen selbst dazu bei, ihre Schule und das Netz zu einem sichereren Ort zu machen. So werden Schulen zu einem interaktiven Raum, in dem Schüler:innen jahrgangsstufenübergreifend ins Gespräch kommen«, sagt Nina Mülhens, Mitgründerin und Geschäftsführerin von DSS. Das gemeinnützige Start-up nutzt für seine erfolgreiche Methode gezielt die im privaten Umfeld erworbenen Fähigkeiten der Jugendlichen im Umgang mit TikTok und anderen Social-Media gezielt für den Schulunterricht, anstatt diese Kompetenzen zu bekämpfen. Mit der Lernmethode DigitalSchoolStory können Lehrplanthemen von Mathematik bis Deutsch aus der gesamten Breite des regulären Schulunterrichts auf didaktisch fesselnde und mobilisierende Weise bearbeitet werden. Inzwischen werden bis Ende 2024 bereits über 10.000 Schüler:innen in ganz Deutschland mit der Methode erfolgreich gearbeitet haben.


Über Safe im Recht: Safe im Recht ist eine Beratungsstelle für junge Menschen bis 21 Jahre zu digitaler Gewalt und Jugendrecht - vertraulich, kostenlos und wertungsfrei. Safe im Recht ist ein Angebot von Der Kinderschutzbund Frankfurt und wird ermöglicht durch die Crespo Foundation. 

Über DigitalSchoolStory: Das Unternehmen DigitalSchoolStory gUG ging 2020 aus einem Hackathon hervor. Als eines von 15 Siegerteams überführten die Gründer ihre Idee schnell in ein gemeinnütziges Unternehmen. Der Ansatz von DigitalSchoolStory sieht vor, dass Schüler:innen in den Klassen 5 bis 13 Lerninhalte aus dem Unterricht in moderne, kreative Videos übersetzen. So werden sie von Konsument:innen zu aktiven Gestalter:innen - in der Schule, im Netz und in der Gesellschaft. Sie erschließen sich die Inhalte einerseits auf einem modernen Weg aus ihrer Lebenswelt, andererseits erhalten sie einen neuen Zugang zu sozialen Medien. Junge Menschen lernen und üben mittels dieser wissenschaftlich evaluierten Methode die 4K+ Kompetenzen (Kommunikation, Kreativität, Kritisches Denken, Kollaboration und Medienkompetenz). Zugleich lernen sie ihre Selbstwirksamkeit kennen und Projekte ko-kreativ und eigenverantwortlich zu organisieren, durchzuführen und zu präsentieren. Über allem steht jedoch der Spaß am Lernen und die Vorbereitung auf künftige Herausforderungen im Berufsleben. Die Lernmethode wird darüber hinaus auch an Berufsschulen, Universitäten und im Unternehmenskontext eingesetzt. Den durch diese Methode erzielten Kompetenzerwerb hat das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) wissenschaftlich bestätigt. DigitalSchoolStory ist hat 2023 den Corporate Digital Responsibilty Award in der Rubrik Verbraucherbelange gewonnen und Preisträger des startsocial-Wettbewerbs 2023/24 auf Bundesebene im Bundeskanzleramt. Bundeskanzler Olaf Scholz ist Schirmherr dieses Wettbewerbs. Diese weitere Auszeichnung bestätigt unser Engagement im Bereich Bildung im besonderen Maß. 

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