Von diesen Lehrern können andere Lehrer etwas lernen: Online-Unterricht - so geht das!

"Seit Wochen müssen Schüler online von Zuhause aus am Unterricht teilnehmen. Das funktioniert oft leider noch nicht so richtig gut. Aber: Gute Ideen und engagierte Lehrkräfte können viel bewirken. Das zeigen auch das Beispiel der Inge-Aicher-Scholl-Realschule in Neu-Ulm.
Um acht Uhr morgens melden sich die Schüler der Neu-Ulmer Inge-Aicher-Scholl-Realschule erstmal per Chat. So starten Schüler und Lehrer in den Tag. Der dauerhafte Kontakt mit den Schülern während der Pandemie ist für die Lehrer an der Realschule das A und O. Und auch der Online-Unterricht funktioniert gut. Der Grund: Die Schule hatte schon lange vor Corona ein Digitalkonzept. Und so sehen die Bausteine aus:

  1. Tablets setzt man an der Schule schon seit Jahren ein,

  2. dann half es, neben anderen engagierten Lehrern auch Sebastian Schmidt im Haus zu haben. Der Mathelehrer gewann den Deutschen Schulpreis – weil er seit Jahren innovativ mit Lernvideos lehrt, die er selbst in einem Mini-TV-Studio in seinem Keller produziert. Das Wissen, was online funktioniert, war somit da.

  3. Die besten Wege nutzen: Das Lehrmaterial wird über die Bayern-Plattform Mebis verteilt, der Online-Unterricht läuft über das Programm Teams, immer nur ganz kurz, dann wird selbständig gearbeitet. Bloß keine Online-Marathons.

»Wir haben die Infrastruktur schon weit vor Corona aufgebaut – das hat auch geholfen, aber andersherum hat uns auch das Aushandeln von 'Wie geht Unterricht mit neuen Medien?' und 'Was können auch alte Medien dazu beitragen?' vielleicht ein paar Schritte schneller vorangebracht wie man es mit dem Distanzlernen hinbekommt«, erklärt Sebastian Schmidt. Er erklärt den Kindern den Unterrichtsstoff erst in Videos, die er in seinem Keller selber produziert. In Kombination mit Online-Sitzungen und dem Lernportal Mebis funktioniere das sehr gut. Schmidt gibt sein Know-How auch gern an Kollegen weiter und hat in den vergangenen Monaten 4.500 Lehrer online geschult.

»Videokonferenz heißt eigentlich Hilfe zur Selbsthilfe« 
Die Kommunikation unter den Schülern sei elementar, so Schmidt. Man darf Unterricht nicht verwechseln damit, dass der Lehrer eine Dreiviertelstunde spricht und die Schüler nehmen es dann mit nach Hause, nein! Die Schüler müssen aktiviert werden, sich selber zu helfen und aktiv zu werden. Es ist im normalen Präsenzunterricht wichtig, dass die Schüler was sagen dürfen und das muss man auch mit nach Hause bringen – also nicht Distanzlehre, sondern Distanzlernen!

Und so läuft der Unterricht dann ab: »Die Schüler bekommen Arbeitsaufträge, um selbstständig zu arbeiten und dann mache ich aber auch eine Videokonferenz, um ihnen Unterstützung anzubieten, sie aber auch dazu zu bringen, sich selbst zu unterstützen«, erklärt der Lehrer. Auch bei den Schülerinnen kommt das Digitalkonzept gut an..."

Zum Bericht auf RTL.de.