ASG Leonberg arbeitet digital: Online-Gottesdienst, Spieleabend im Netz und ein eigener Song
"Die Digitalisierung ist in der Lebenswelt der Schule längst allgegenwärtig. Zum Alltag gehören Fernunterricht via Plattformen und Streaming. »Zur Schulwelt gehört aber genauso wie der Unterricht das I-Tüpfelchen, das Salz in der Suppe, das sind die außerunterrichtlichen Veranstaltungen«, gibt die Schulleiterin des Leonberger Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG), Sandra Heyn, zu bedenken. »Da bis zum Schuljahresende alle außerunterrichtlichen Veranstaltungen in Präsenz untersagt wurden, müssen wir auch hier neue, kreative Wege gehen, um unseren Schülerinnen und Schülern das Besondere bieten zu können.« Im ASG hat man sich in diesem Schuljahr dahingehend so manches überlegt und auch bereits umgesetzt.
Zum einen fanden sowohl der Weihnachts- als auch der Ostergottesdienst im Streamingformat statt. Unter der Leitung von Dominik Kuhner, Religionslehrer an der Schule, entstanden unterschiedliche Beiträge von Schülerinnen und Schülern, die entweder als Videodateien oder als Direktübertragung angeschaut werden konnten. Hierbei waren alle Religionslehrkräfte des Gymnasiums und die Schüler der Technik-AG hoch engagiert. Das Ergebnis ist sowohl auf der Homepage als auch im schuleigenen YouTube-Kanal abrufbar.
Das traditionelle »politische Frühstück« hat unter der Leitung des Gemeinschaftskunde-Leistungskurses Jahrgangsstufe 2, den Stefan Mattke unterrichtet, ebenfalls digital stattgefunden. Fünf Politiker stellten sich der Fragen der Schüler, was auch als Stream für Jüngere zu sehen war. Golo Reichert und Jonas Sassenberg moderierten die Diskussionen und zeigten sich erfreut darüber, dass diese Veranstaltung ein solcher Erfolg war. Lance Lehman, Schülersprecher am ASG, sieht die Vorteile des digitalen Formats: »Dadurch konnten wir im nachfolgenden Unterricht die Diskussionen und Argumente detailliert analysieren, was ohne Streaming nicht so gut möglich gewesen wäre.«
Ein eigener ASG-Song
Auch der Tag der offenen Tür fand digital statt. In diesem Zusammenhang entstand der ASG-Song – was angesichts der Einschränkungen durch die Pandemie eine ganz besondere Herausforderung für die Mitwirkenden war. Einen eigenen Song hatte eigentlich niemand bestellt, aber wie das so ist mit der Kunst – sie entsteht einfach und generiert ihre Notwendigkeit selbst. »So gab es eines Morgens einfach diese Melodie«, erzählt die Kunstlehrerin und Musikerin Gudrun Wagner, die die Koordination des Lieds in die Hände nahm. Die Melodie und eine erste Textfassung für den Refrain hielt sie als Aufnahme fest. Zusammen mit einem befreundeten Musiker erarbeitete sie dann Arrangement und Chor-Noten für Refrain, Strophe und Bridge. Somit stand innerhalb kurzer Zeit konkretes Notenmaterial zur Verfügung.
Die Strophen existierten bis zu diesem Zeitpunkt nur als Melodie. Erste Entwürfe entstanden dann im Laufe der darauffolgenden Wochen. Von Schülerseite reimten Aziza Vest, Katharina Hawlitschka, Lance Lehmann und weitere Mitschüler fleißig in den Pausen. Auch die Lehrkräfte waren kreativ, allen voran Inka Albrecht, Deutsch- und Religionslehrerin. Sie lieferte viele Textfetzen, die sich rhythmisch gut auf die Melodie singen ließen. Aus diesen entwickelte sich eine immer konkretere Vorstellung.
Aufnahmen im professionellen Tonstudio
Petra Botsch und Daniel Siegel, beide Musiklehrer an der Schule, waren bei diesem Projekt eine große Stütze. Die Koordination der Chorsänger (Unterstufen-, Elternchor) übernahm Petra Botsch. Daniel Siegel passte immer wieder die Noten für Instrumentalisten an. Beide sind auch als Musiker vielfach in der Aufnahme zu hören und zu sehen. In den Winterferien wurden zusammen mit der Technik-AG zwei Aufnahmetage im Atrium des ASG getätigt, um mit dem richtigen Equipment Tonspuren und Videoaufnahmen von Sängern und Instrumentalisten zu sammeln.
Robin Hettmer, Schüler der Technik-AG, erstellte einen konkreten Bühnenplan für den Aufbau. Alle Jungs der Technik-AG waren an diesen beiden Tagen von morgens bis abends engagiert und kreativ dabei: Yannick Buch, Nils Strohmeier, Alexis Zeppick. Beim Aufbau entstanden immer neue Ideen, wie man die selbst gebauten Boxen noch angenehmer ausstatten könnte, denn zu einem guten Ton gehört auch ein anregendes Licht. Mit diesen Tonspuren ging es in der zweiten Hälfte der Ferienwoche ins Studio von JA-Music in Ludwigsburg..."