Arbeit mit KI Fluch oder Segen? ChatGPT an Schulen in NRW ausdrücklich erwünscht

Künstliche Intelligenz und Programme wie ChatGPT eröffnen große Möglichkeiten, bergen aber auch Gefahren. Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen bewertet die Technologie insgesamt positiv und erklärt, wie Schülerinnen und Schüler etwa ChatGPT nutzen dürfen - und was als Schummeln gilt.
Die Arbeit mit Text-Robotern soll an Nordrhein-Westfalens Schulen ausdrücklich erlaubt bleiben. Das geht aus einem Leitfaden zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) hervor, den das nordrhein-westfälische Schulministerium in Düsseldorf veröffentlicht hat. »Schulen erhalten breites Unterstützungsangebot zu ChatGPT«, heißt es in einer Pressemitteilung hierzu.
»Ein sicherer Umgang mit KI-Anwendungen wird für die Zukunft in Ausbildung, Studium und Beruf immer wichtiger«, erklärt Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller. »Ein generelles Verbot, KI-Anwendungen zu nutzen, steht nicht zur Debatte.« Schüler, die zur Erledigung ihrer Aufgaben KI nutzen, müssen dies aber angeben. Wenn das nicht erfolgt oder wahrheitswidrig verneint wird, wird dies als Verwendung unzulässiger Hilfsmittel und als Täuschungsversuch gewertet.

Solche Fälle hätten dann, den einschlägigen Prüfungsordnungen und Vorschriften entsprechend, die gleichen Konsequenzen wie alle anderen Täuschungen oder Unregelmäßigkeiten, erläutert der Leitfaden. Auch wenn es sich nicht um Plagiate im eigentlichen Sinne handele, gehe es hier um eine Täuschung über die Autorenschaft. Aufgaben sollten bereits präventiv möglichst so gestellt werden, dass sie nicht ausschließlich mithilfe von KI erledigt werden könnten.

Einerseits könne KI dazu beitragen, Sprach-, Schreib- und Beurteilungskompetenzen individuell zu fördern, erläuterte das Schulministerium. So könne der Text-Roboter ChatGPT etwa Texte strukturieren, Formulierungs- ebenso wie Korrekturvorschläge anbieten und Schreibprozesse durch direkte Rückmeldungen steuern. Auf der anderen Seite könnten auf diese Weise erstellte Texte aber auch Falschaussagen enthalten und Vorurteile reproduzieren. »Die Fähigkeit, Fake News von Fakten auf der Grundlage eines eigenen gesicherten Wissens zu unterscheiden und Textaussagen zu bewerten, wird damit immer wichtiger werden«, heißt es hierzu in der Pressemitteilung.

ChatGPT ist eine Anwendung, die mithilfe Künstlicher Intelligenz umfangreiche Antworten auf Texteingaben erstellt. Der Textroboter kann unter anderem in verschiedenen Sprachen Fragen beantworten, Texte zusammenfassen und bewerten, Gedichte oder auch Computerprogramme schreiben, Texte übersetzen oder Multiple-Choice-Tests erstellen. Das Programm ist in der Lage, auch Zusammenhänge zwischen aufeinanderfolgenden Texteingaben zu berücksichtigen, so dass der Eindruck einer Unterhaltung entsteht.

Quelle: ntv.de


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