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"Wir brauchen mehr Tablets und weniger Büchertaschen"

"Kinder in den Schulen auf Chancen und Risiken der Digitalisierung vorzubereiten, ist eines der Großthemen der Bildungspolitik. »Wir brauchen mehr Tablets und weniger Büchertaschen!«, verkündete Ministerpräsident Markus Söder vergangene Woche in seiner Regierungserklärung und versprach, dass an allen Schulen insgesamt 50 000 digitale Klassenzimmer eingerichtet werden. Geplant waren bisher 15 000."

Smartphones im Unterricht erwünscht

"Der Umgang mit den digitalen Medien kommt in vielen Schulen nach wie vor zu kurz, obwohl dabei Kompetenzen vermittelt werden, die von den Kinder im Berufsleben später zwingend benötigen werden. So sieht das jedenfalls Georg Eisenreich, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bildungspakt Bayern: »Der Umgang mit IT muss heute als vierte Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben und Rechnen stehen«, sagt er.

Wenn Eltern ihre Kinder online krankmelden können

"Luitgard Vonbrunn besitzt etwas, um das sie städtische Schulleiter aus ganz München glühend beneiden: ein digitales Schulportal. An ihrem Luisengymnasium müssen Eltern nicht mehr in die Schule kommen und sich anstellen, damit sie einen Termin beim Sprechtag ergattern. Das funktioniert online - genauso wie das Versenden von Elternbriefen zum Beispiel. Lehrer verwalten im System die Noten, schreiben Zeugnisse und verteilen Verweise.

Bundesnetzagentur verbietet spionierende Kinderuhren

"Smarte Uhren sind nicht nur für Erwachsene interessant. Auch manche Uhren für Kinder können mehr, als nur die Zeit anzeigen. Eltern können beispielsweise mit der zugehörigen App unbemerkt die Umgebung abhören. Das geht so nicht, findet die Bundesnetzagentur und hat den Verkauf von Kinderuhren verboten, die mit einer Abhörfunktion ausgestattet sind."

Sind Smartphones vielleicht doch ein Problem?

"Diese neue Technologie ist gefährlich. Auf der Straße, in Konferenzen, sogar im Bett: Niemand achtet mehr auf seine Mitmenschen, alle starren nur noch nach unten. Das Ding in unseren Händen verschlingt unsere gesamte Aufmerksamkeit. Für unsere Umgebung haben wir keinen Blick mehr übrig. Der technologische Fortschritt macht uns krank.
Klingt übertrieben?"

Nach der Kreidezeit

"Die Digitalisierung ist an den Mittelschulen des Landkreises unterschiedlich weit fortgeschritten: In manchen Schulen werden Multitouchboards verwendet, an anderen Whiteboards und auch Tablets sind im Kommen. In Isen leistet das Kollegium jedoch bewusst Widerstand und hält an den Kreidetafeln fest."

Bayerischer Lehrermedientag am 22. November soll Antworten geben

"Medienbildung steht im Lehrplan, der Begriff ist allerdings schwammig. Im Unterricht werden seit Jahrzehnten Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen durchgenommen. Aber im digitalen Zeitalter ist es auch Aufgabe der Schulen, Kindern den kritischen Umgang mit Informationen und den eigenen Daten beizubringen.

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