Roboterprojekt in der Internationalen Förderklasse
Generell halten Roboter immer mehr Einzug in die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. In der Schule werden die Lernenden zu mündigen Menschen erzogen. Am Erich-Gutenberg-Berufskolleg in Köln fand in den Internationalen Förderklassen zu Beginn des Schuljahres 23/24 ein Roboterprojekt in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin statt, um diese Entwicklung auch in der Schule abzubilden. Wir hoffen, dass die Roboter in Zukunft zu Lernbegleitern (Experten) der Schülerinnen und Schüler werden, um die Lernenden noch individueller fördern zu können.
Die Lernsituation, bzw. das Szenario des Projekts hieß »Meine Wohnsituation - Du möchtest dich mit deinem Freund über deine Wohnung in Deutschland unterhalten«, welche in Anlehnung an das eingeführte DaZ-Lehrwerk und den schulinternen Bildungsplan konzipiert wurde. Die Einführung der für das Roboterprojekt notwendigen Redemittel (Grammatik und Wortschatz) fand über die Klassenteamlehrkräfte statt. Die Übungsphase wurde hingegen von den Robotern durchgeführt. Die insgesamt sechs beteiligten Schülerinnen und Schüler der Klassen AIF10123 und AIF10223 übten den Dialog viermal mit je vier verschiedenen Robotern: Nao, Pepper, Cozmo und Keepon. Die Sprechkompetenz wurde vor dem Üben und nach dem Üben mit Hilfe eines Diagnosebogens erhoben. Die Schülerinnen und Schüler bereiteten sich vor der Übung je Dialog kurz vor, indem sie sich entsprechende Bilder anschauten.
Danach stellten die Roboter je Dialog Fragen zu den verschiedenen Bildern. Während des Übens gaben die Roboter eine Rückmeldung, wenn beispielsweise Fehler innerhalb der Antworten bei der Aussprache oder im Grammatikbereich begangen wurden und erklärten den Schülerinnen und Schülern dann gegebenenfalls nochmal die Ausspracheregeln oder Grammatikregeln. Sie gaben auch Tipps, z.B. in Form von Satzanfängen. Die Roboter kommunizierten ebenfalls nonverbal, so wurde etwa während des Kommunizierens auch Körpersprache eingesetzt und sie reagierten ebenfalls auf die Mimik der Lernenden, falls z.B. der Schüler oder die Schülerin irritiert war, dann fragte der Roboter nochmal, ob eine Frage nicht verstanden wurde.
Leider konnten die Roboter manchmal die einzelnen Endungen der Wörter oder ganze Wörter der Lernenden nicht verstehen, wenn zum Beispiel die Aussprache zu stark von der deutschen Norm abwich, konnte dann keine Verbesserung mit Hilfe des Roboters bezüglich der verschiedenen Fehler erzielt werden. Hae Seon, die Projektverantwortliche der Universität Berlin, wird versuchen, dieses technische Problem der Spracherkennung bis zum nächsten Roboterprojekt zu beheben.
Am Ende der Durchführung des Projekts gaben die Schülerinnen und Schülern eine Rückmeldung zu den verschiedenen Robotern, z.B. mit welchem Roboter ihnen das Üben am meisten gefallen hat. Insgesamt hat den Lernenden das Roboterprojekt große Freude bereitet, denn es war etwas ganz Neues für sie. Eine gesteigerte Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler war deutlich wahrnehmbar. Vor allem aber konnten sie ihre Sprechflüssigkeit in einem geschützten Rahmen verbessern.
Quelle: egb-koeln.de, Autoren: Ellen Donder, Jörg Pannes