Inklusionsplan für Kölner Schulen

"Die Verwaltung legt den politischen Gremien die zweite Fortschreibung des Inklusionsplans vor, der die Maßnahmen aus dem kommunalen Verantwortungsbereich beschreibt, die Inklusion an den Schulen fördern. Er knüpft an die beiden vorangehenden Inklusionspläne an und setzt Schwerpunkte in den Bereichen »Multiprofessionelles Arbeiten an inklusiven Schulen« und »Bewusstseinsbildung«. Multiprofessionelles Arbeiten bedeutet, dass Fachleute unterschiedlicher Bereiche wie Erziehung und Pädagogik, Sozialarbeit und Schulpsychologie untersuchen, wie sie gemeinsam Kinder und Jugendliche bestmöglich individuell fördern können.

Mittlerweile lernen 51 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf an einer Regelschule (Inklusionsanteil), den sogenannten Schulen des Gemeinsamen Lernens. Um inklusive Bildung an Kölner Schulen umzusetzen, haben sich neben den Schulen zahlreiche Engagierte wie etwa Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen, Eltern, Kinder und Jugendliche selbst beteiligt und mit Kreativität zum Gelingen beigetragen. Zudem ergeben sich immense Herausforderungen aus den notwendigen Reformen des Bildungssystems, die Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Schulen gleichermaßen in die Pflicht nehmen. Diese reichen vom Thema der Barrierefreiheit von Schulgebäuden bis hin zur Frage, in wie fern mehrgliedrige Schulsysteme mit Haupt-, Realschulen und Gymnasien mit einem inklusiven Schulsystem vereinbar sind.

Die Stadt verfolgt weiter das Ziel, inklusive Bildung und Bildungsgerechtigkeit in Köln zu ermöglichen. So soll fachübergeifend konzeptionell und personell geplant werden, um Schülerinnen und Schüler bedarfsgerecht zu fördern. Ein Pilotprojekt befindet sich in der Planung, in dem ein multiprofessionelles Team aus Schulen und Akteuren städtischer Bildungsressourcen gemeinsam Lösungen sucht, um individuelle Förderung besser umzusetzen. Das Konzept hierfür wird mit der Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft erarbeitet und gemeinsam an einzelnen ausgewählten Schulen umgesetzt.

Vor zehn Jahren unterzeichnete Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention. Schon 2010 hatte der Rat die Verwaltung mit der Entwicklung eines ersten Kommunalen Inklusionsplans für Schulen in Köln beauftragt."