Die Gaming-Frage: Wie viel ist zu viel?

"Die Jungs zocken Fortnite und Fifa, die Mädchen verlieren sich in endlosen Whatsapp-Chats und Instagram-Storys. Fast alle Eltern finden, dass ihre Kinder zu viel Zeit mit Smartphone und Spielkonsole verbringen. Was ist so faszinierend an der digitalen Welt und wie gelingt ein gesunder Umgang mit den neuen Medien?
Der Digitalpakt für Schulen ist geschnürt, das Smartphone gehört bereits für Grundschüler zum Alltag, und im Bus sitzen Kleinkinder auf Mamas Schoß und bewegen Daumen und Zeigefinger auf der Fensterscheibe auseinander, um die vorbeisausende Welt heranzuzoomen. Keine Frage: Die Grenzen zwischen analog und digital verschwimmen - zumindest für die Generation, die selbstverständlich in beiden Welten groß geworden ist.

Die Kehrseite dieser neuen Normalität ist exzessive Mediennutzung bis hin zu Sucht. Bereits 2018 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Computerspielsucht (Gaming disorder) als psychische Erkrankung anerkannt. Einer aktuellen repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Krankenkasse DAK und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen nach zeigen rund 465.000 Kinder und Jugendliche ein riskantes bis krankhaftes Mediennutzungsverhalten. Das sind mehr als 15 Prozent der rund drei Millionen Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren, die regelmäßig am Computer spielen. Fast 80 Prozent dieser Risiko-Gamer sind Jungen.

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Empfehlungen für Medienzeiten:
Die Empfehlungen, wie viel Zeit Kinder in welchem Alter pro Tag maximal mit Smartphone, Tablet oder Spielkonsole verbringen sollten, variieren. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Klicksafe, eine Initiative der EU für Sicherheit im Internet, raten, darauf zu achten, dass folgende Zeiten nicht überschritten werden:

  • 4 - 6 Jahre: 20 bis 30 Minuten in Begleitung der Eltern
  • 7 - 10 Jahre: 45 Minuten
  • 11 - 13 Jahre: 60 Minuten
  • Ab 14 Jahren: Für Heranwachsende eignen sich feste, tägliche Benutzungszeiten nicht mehr. Besser ist es, gemeinsam ein wöchentliches Medienbudget zu vereinbaren, dass die Jugendlichen zur freien Verfügung haben..."

Zum Artikel auf Göttinger Tageblatt.de.