Cyberangriff auf Schulplattform: 14-Jähriger soll Unterricht lahmgelegt haben

"Mit einer Cyberattacke soll ein Jugendlicher den Unterricht in seinem Bundesland erheblich gestört haben. Betroffen von dem mehrtägigen Angriff waren Schulen in ganz Rheinland-Pfalz.
Onlineunterricht in der Coronakrise ist für viele Lehrer und Schüler eine Herausforderung: Das liegt nicht nur an den üblichen Kommunikationshürden von Videokonferenzen, lahmen Internetleitungen und veralteter Hardware, sondern mitunter auch an gezielten Angriffen auf die genutzten Portale. In den vergangenen Wochen wurden deutschlandweit zahlreiche Störaktionen registriert.

In Rheinland-Pfalz kam es im Januar mehrfach zu Problemen beim Digitalunterricht: Schon am ersten Schultag des neuen Jahres ließ sich die Onlineplattform moodle@RLP über mehrere Stunden nicht oder nur noch eingeschränkt erreichen. Schon damals wurde ein DDoS-Angriff, eine Überlastungsattacke also, als eine Ursache für die Störungen ausgemacht. Bei solchen Angriffen werden Server mit einer künstlich generierten Masse an Aufrufen geflutet, bis sie unter der Last zusammenbrechen.

Es sollte nicht die letzte Einmischung von außen bleiben, über die sich Lehrer und Schüler ärgerten. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Mittwoch bekannt gab, hat sie nun zumindest den Verantwortlichen für einen rund zwei Tage andauernden DDoS-Angriff auf das Web-Konferenzsystem BigBlueButton gefunden. Nach einer Durchsuchung habe ein 14-jähriger Jugendlicher aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich die Tat eingeräumt, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Angriff betraf demnach den Zeitraum vom 19. bis zum 21. Januar.

DDoS-Angriffe sind technisch meist nicht sonderlich aufwendig und lassen sich sogar über kriminelle Portale im Netz und mithilfe entsprechender Programme verstärken. Wie genau der 14-Jährige seinen Angriff durchführte, ist nicht bekannt. Plattformen können sich durch technische Vorkehrungen davor schützen, von Überlastungsangriffen geflutet zu werden..."

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