Angst von Studierenden: Wie man versehentliche Plagiate vermeidet
Die Masterarbeit ist abgegeben. Große Erleichterung. Oder doch nicht? Viele Studierende verfolgt die Angst, versehentlich plagiiert zu haben. Ob die Sorge berechtigt ist und wie sich Plagiate vermeiden lassen.
Heute Morgen den Herd ausgemacht? Die Kerzen ausgeblasen? In der letzten Hausarbeit alle Quellen richtig angegeben? Die Angst, versehentlich ein Plagiat begangen zu haben, beschert so manchen Studierenden schlaflose Nächte. Gerade wenn die Zeit knapp und die Notizen chaotisch waren. Hier etwas rüberkopiert, dort ein paar Anführungszeichen vergessen – schnell verschwimmt, welcher Gedanke der eigenen Genialität und welcher der Fachliteratur entsprungen ist (Fragen Sie Karl-Theodor zu Guttenberg).
Zwei Expert:innen erklären, wie viel Sorge bei studentischen Arbeiten wirklich angebracht ist, wie man Plagiate verhindert und ob ChatGPT-generierte Texte als Plagiate gelten.
Was ist ein Plagiat?
»Das Plagiat im Wissenschaftsbereich wird als eine gedankliche oder wörtliche Übernahme der Ideen anderer verstanden – und zwar ohne Kennzeichnung«, erklärt Felix Hagenström. Er ist zuständig für das Thema Plagiate beim »Ombudsman für die Wissenschaft« , einem Gremium, das Wissenschaftler:innen berät.
Anders gesagt geht es beim Plagiieren um Wort- oder Ideendiebstahl. Indem man den Verweis weglässt, entsteht der Eindruck, dass ein Text, eine Idee oder beides nicht fremden Ursprungs ist. Dabei gibt es verschiedene Unterformen. Hagenström nennt im gemeinsam mit seinen Kolleginnen veröffentlichten Buch »Wissenschaftliche Fairness« sechs Typen:
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Copy-and-paste: Die bekannteste und am leichtesten erkennbare Form des Plagiats. Textstellen werden ohne Quellenangabe übernommen. Wörtlich oder mit minimalen Abänderungen.Bauernopfer
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Bauernopfer: Ebenfalls eine wörtliche Übernahme. Meist findet sich dabei auch ein Verweis auf die jeweilige Quelle. Der Verweis ist jedoch unzureichend oder irreführend. Etwa wenn nicht ersichtlich ist, wie viel Text wo genau übernommen wurde.
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Übersetzungsplagiat: Eine Textstelle wird aus einer anderssprachigen Quelle übersetzt und ohne Kennzeichnung übernommen.
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Ideenplagiat: Hier wird eine Idee übernommen. Das kann natürlich alles Mögliche bedeuten – manchmal ist es die Forschungsfrage, eine bestimmte Methode oder eine originelle Schlussfolgerung, die ohne Verweis auf die Quelle übernommen wird.
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Strukturplagiat: Der Aufbau eines Textes wird kopiert – etwa die Gliederung oder ein originelles Muster in der Argumentation.
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Paraphrase: Fremde Ideen und Texte werden umformuliert, ohne Quellenverweis.
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Quelle: Den kompletten Artikel finden Sie auf ⇒ SPIEGEL.de, Autorin: Veronika Silberg